Adobe stellt die Creative Suite ein

Ich meinte eher ein technisches Argument. Dann ging es dir erstmal nur um den Preis, und
weil du sowieso immer die neueste Version haben willst?
Ist schon als Dienstleister erstmal verständlich, allerdings in meinen Augen
zu kurz gedacht und nicht gut für die gesamte Adobe-Kundschaft.

Wir sind auch ein solcher Dienstleister als mittelständische vollstufige Druckerei. Wir arbeiten für international agierende Konzerne (und damit bekommen wir auch die Daten von entsprechenden Agenturen) und sind auf die neuesten Versionen angewiesen. Auch wenn das gros der Daten als PDF eintrudeln, haben native Dateien einen nicht zu unterschätzenden Anteil.

Die 50 EUR im Monat für das Abo sind im Verhältnis zu unserem Umsatz ein sozusagen vernachlässigender Kostenfaktor. Davon ab, hat die Geschäftsführung es lieber, einen solchen planbaren Betrag im Monat zu haben, als wenn unplanbare Update-/Upgradekosten anstehen würden. Wir haben das Abo seit Anfang an. Es ist ja nicht nur so, dass wir immer auf dem aktuellen Stand sind. Auch die Umfänglichkeit war ein Grund. Davor haben wir z.B. fremdsprachige Satzarbeiten in arabisch abgeben müssen, da wir keine Middle Eastern Version von ID hatten. Hätte sich für den Kaufpreis von einigen hundert Euro nicht wirklich gelohnt. Bei der CC ist die kostenlos dabei. So bleibt der Umsatz und die Wertschöpfung bei uns. Oder, auch wie schon von Veritas erwähnt, TypeKit. Letztens erst habe ich zwei Schriftschnitte der FF Tisa gebraucht, gekauft wären das auch mal schlanke 130 EUR gewesen. Via TypeKit kostenlos zu haben.

Ich habe das hier auch schon geschrieben, es kommt immer auf die konkrete Situation an. Sicher, für Einzelkämpfer und Freelancer stellt sich das entsprechend anders dar, als bei uns. Aber sollen wir deshalb auf die Vorteile verzichten? :)

Dem Urheber eines grafischen oder fotografischen Werkes wird damit die Möglichkeit entzogen SEIN Werk FREI weiter zu bearbeiten!
DAS ist die Crux des Abo-Modells und nicht die Bezahlbarkeit!
Wir archivieren unsere Aufträge, die mit ID erstellt wurden, inklusive einer IDML-Datei. So dass diese bei Bedarf auch mit einer ID-Version ab 4 geöffnet werden können. Illu-Dateien werden sowohl nativ als auch im PDF-Format gespeichert. PSD oder Tiffs, die mit PS bearbeitet wurden, sind auch in älteren Versionen zu öffnen.
Das dabei unter Umständen Funktionen/Effekte etc. bei einer Bearbeitung mit einer älteren Version von ID oder PS fehlen, liegt in der Natur der Sache. Aber eine Unmöglichkeit der weiteren Nutzung ist nicht gegeben. :)
 
Genau wegen dieser Einstellung kommen Firmen wie Adobe damit durch. In der freien Marktwirtschaft sitzt der Kunde am längeren Hebel, er entscheidet mit seinem Kauf, welches Produkt und welche Strategie er unterstützt. Wenn zu wenige auf das Abomodell aufspringen - und bisher gibt es noch keine Notwendigkeit dafür - wird es sich auch nicht durchsetzen.

Mir ist das schon alles klar, aber man muss es realistisch sehen. Was will man machen, auf die Straße gehen? Protestieren und deswegen die Agentur zusperren? Ist ja nicht nur die eigene Firma die damit arbeitet sondern auch die Zulieferer. Klar jetzt könnte man sagen, die Masse kann was bewegen, aber das ist doch alles nur blabla. Gar nichts passiert.
 
Stellt Euch vor der Privatbesitz von Autos wird verboten und man kann sein PKW nur noch leasen...

Grafiker haben leider im Gegensatz zu den Autofahrern keine Lobby.
 
Wir sind auch ein solcher Dienstleister als mittelständische vollstufige Druckerei. Wir arbeiten für international agierende Konzerne (und damit bekommen wir auch die Daten von entsprechenden Agenturen) und sind auf die neuesten Versionen angewiesen.

Aber nur, weil viele so kurzfristig denken und das Abo-Modell wählen.

Ob es langfristig bei den Preisen bleibt, weiß niemand, insofern täuscht sich die
Geschäftsführung, wenn sie von einem „planbaren Betrag“ ausgeht.

Das Öffnen der IDML Daten wird mit neuen Funktionen so viel Nachbearbeitung
verlangen, dass sich ein „Zurück“ dann auch kaum noch rechnet.

Vom Aufwand des Archivierens ganz abgesehen.
 
Mir ist das schon alles klar, aber man muss es realistisch sehen. Was will man machen, auf die Straße gehen? ...
http://www.bundeskartellamt.de/DE/U...t/Rechtsgrundlagen/rechtsgrundlagen_node.html
http://www.gesetze-im-internet.de/gwb/__19.html
Von unseren Steuergeldern finanzierte Behörden sollten mal aufwachen!

Aber sie sollten diesmal richtig prüfen. Denn 2005 gab es eine Prüfung für die Fusion von Adobe und Macromedia mit dem Ergebnis:
"Es lässt die Entstehung oder die Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung nicht erwarten."

Kann man hier nachlesen:
http://www.bundeskartellamt.de/Shar...2005/B7-162-05.pdf?__blob=publicationFile&v=3
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob es langfristig bei den Preisen bleibt, weiß niemand, insofern täuscht sich die
Geschäftsführung, wenn sie von einem „planbaren Betrag“ ausgeht.

Was meinst du mit langfristig? 2, 3 oder 5 Jahre? Der Abo-Preis gilt jeweils für ein Jahr. Insofern sind die Kosten für dieses eine Jahr planbar. Langfristig kann der Abo-Preis evtl. steigen. Aber auf welche Kosten trifft dies nicht zu? Wir bekommen hier regelmäßig Schreiben von Papiergroßhändlern, dass der EK-Preis mal wieder "angepasst" werden muss. Oder die Speditionen, mit denen wir beim Versand arbeiten, erhöhen ihre Preise wegen steigenden Kraftstoffkosten etc. Und das sind Sachen, die mal eben so kommen. Da gibts keine Preisgarantie über einen längeren Zeitraum.

Davon abgesehen, muss man immer den konkreten Fall betrachten. Wir haben einen siebenstelligen Umsatz mit mehreren tausend Aufträgen im Jahr. 12 Druckwerke im Drucksaal, verschiedenste Anlagen in der Weiterverarbeitung, einen modernen Agfa-CTP-Belichter usw. Wer sich ein wenig auskennt, wird sich ausrechnen können, welche Kosten das mit sich bringt. Lohn, Energie und sonstige Medien, Papier, Farbe usw. Insofern sind die Abo-Kosten, wie ich schon schrieb, für uns nicht wirklich ein Kostenfaktor. Alleine unsere monatlichen Telekommunikationskosten sind im Monat um eine mehrfaches höher als die Adobe-Abo-Kosten.

Das Öffnen der IDML Daten wird mit neuen Funktionen so viel Nachbearbeitung
verlangen, dass sich ein „Zurück“ dann auch kaum noch rechnet.
Na ja, das kommt auf den Einzelfall an. Da kann man keine verlässliche Aussage zu treffen.

Vom Aufwand des Archivierens ganz abgesehen.
Was für einen Aufwand? Dauert nur Sekunden. :)
 
Wie sieht das eigendlich aus wenn ich CC mit Abbo auf meinem Schlepptop oder Macbook geladen habe und WLan ausfällt bzw. ich keinen Internetzugang haben. Laufen die Programme dann überhaupt noch ohne Freigabe vom Adobeserver?
 
Die registrieren sich einmal im Monat. Funktioniert also auch ohne Internet.
 
Jep. Du musst nur EINMAL im Moment online gehen, da prüft der Adobe CC-Updater Deine Rechte.

Sekunden zu spät:d
 
Bei einem Jahresabonnement kann man bis zu 99 Tage offline sein. :)
 
Auf deutsch gesagt, man kann nicht für ein halbes Jahr auf eine einsame Insel, dort wo es kein Netz gibt, um entspannt und "Creative" zu arbeiten. Kann man wenden wie man will, die CreativeCloud ist einfach für'n A****!
 
Auf deutsch gesagt, man kann nicht für ein halbes Jahr auf eine einsame Insel, dort wo es kein Netz gibt, um entspannt und "Creative" zu arbeiten. Kann man wenden wie man will, die CreativeCloud ist einfach für'n A****!



Da brauchst du keine einsame Insel. Ich lebte etliche Jahre in den Cinque Terre (ausserhalb Riomaggiore) Zum Datenversand musste ich in die Stadt um die Daten zum Kunden zu senden, da es keine Netzanbindung gab. Das mitten in Europa in den 90ern. Kann mir gut vorstellen, das diese Problematik auch in anderen gebirgigen Gegenden Europas noch immer vorhanden ist. Festnetztelefon war zwar vorhanden, aber die Netzleistung so schwach, dass Datentransfer unmöglich war.

Gruss Jürgen
 
Dann wird es da auch schwer, überhaupt eine Creative Suite zu aktivieren. So langsam ist es echt an den Haaren herbeigezogen, Gründe gegen die CC zu finden.
 
Dann wird es da auch schwer, überhaupt eine Creative Suite zu aktivieren. So langsam ist es echt an den Haaren herbeigezogen, Gründe gegen die CC zu finden.

Nimm es nicht persönlich, aber du propagierst selbst die von dir bevorzugten Tools (ob es jetzt die CC ist oder Capture One oder dein Minim Server …) bei jeder Gelegenheit so vehement, dass man schon von dir verlangen kann dass du es auch akzeptierst, wenn andere Leute andere Meinungen und Prämissen haben. Die zitierte Bemerkung von dir finde ich da schon ein starkes Stück.

Edit:
@JürgenggB
Ich war erst am Montag mal wieder in den Cinque Terre. War aber nach der Wanderung von Monterosso nach Vernazza zu fertig für die weiteren Orte. :D Aber was ich On Topic noch dazu sagen wollte: dort gibt es jetzt das wifi5terre, ein öffentliches und kostenloses drahtloses Netz. Zumindest in Vernazza hat es eigentlich ganz gut funktioniert. Die Zugangsdaten gab es mit der Cinque Terre-Card, wie das für die Einwohner aussieht weiß ich jetzt allerdings nicht. Ist schon klar, für dich ist das eh nicht mehr aktuell. Also nur ein Hinweis, dass die modernen Zeiten auch dort so langsam ankommen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Moment, hier geht es nur darum, 99 Tage kein Internet zu haben. Das betrifft wieviel Prozent der Adobe User?
Bei dem Post hatte ich mich nur auf die Aussage "die CC ist für den Arsch, da brauch ich ja einmal in 99 Tagen eine Internetverbindung". Und wie die Netzabdeckung vor 20 Jahren war... sry, aber wie bekommt man da allgemein Programme? E-Mails? Updates? Wie registriert man die Hard- und Software?

Zu Capture One... lege ich niemandem nahe, aber hier wird immer nur Aperture und LR propagiert, alles andere existiert fast nicht. Selbst das 4 Jahre alte Aperture wird noch als State of the Art hochgelobt und es fehlt ja nichts. Da schreibe ich nur aus meinen Erfahrungen, dass es für mich und für Portraits sowie tethered Shooting die beste Wahl ist, zwar auch die teuerste, aber es wird wenigstens weiterentwickelt. Capture One "propagiere" ich nicht, aber zu LR kann ich nicht viel sagen.

Und wenn einer Musik im Netzwerk haben will, schreien alle "kauf nen mini". Ich bestreite nie, dass es eine Bastellösung ist und bleibt, was ich betreibe, aber dieses Programm läuft nunmal fast überall ohne einen mini für mind 600€ mit viel zu hohem Stromverbrauch dafür abzustellen. Da reicht ein Pi.

Zur CC kann ich den anderen zustimmen, dass es ungewiss ist, was nach Ablauf der Mitgliedschaft mit den Daten passiert, vorallem bei InDesign. Aber nicht alles ist scheiße bei der CC, sie hat auch Vorteile. Was die Preisgestaltung angeht, die kann auch bei der Box-Version angehoben werden. Spätestens wenn Apple die "alten" nicht mehr unterstützt, ist man zur neuen Version gezwungen.
 
Zur CC kann ich den anderen zustimmen, dass es ungewiss ist, was nach Ablauf der Mitgliedschaft mit den Daten passiert, vorallem bei InDesign.

Das alleine ist schon das Totschlagargument. Angenommen ich habe einen gewissen Zeitraum mit der CC gearbeitet und möchte dann (vielleicht weil Adobe die Preise mittlerweile stark angehoben hat) auf Software anderer Anbieter umsteigen. Dann sind die Daten aus dieser Zeit komplett für'n A****. Bei der Box-Version habe ich die Software immer noch in der Hinterhand, bei der CC ist sie schlichtweg nicht mehr da. Es würde mich nicht wundern, wenn so manchem in ein, zwei oder drei Jahren die Augen aufgehen würden.
 
Die frage ist wieso benutzt ihr schon CC und nicht CS

Ich sehe keine Grund zum Umsteigen.
 
Das alleine ist schon das Totschlagargument. Angenommen ich habe einen gewissen Zeitraum mit der CC gearbeitet und möchte dann (vielleicht weil Adobe die Preise mittlerweile stark angehoben hat) auf Software anderer Anbieter umsteigen. Dann sind die Daten aus dieser Zeit komplett für'n A****. Bei der Box-Version habe ich die Software immer noch in der Hinterhand, bei der CC ist sie schlichtweg nicht mehr da. Es würde mich nicht wundern, wenn so manchem in ein, zwei oder drei Jahren die Augen aufgehen würden.

Ich hatte mich nach wie vor auf das "Totschlagargument" bezogen, dass man aller 99 Tage eine Onlineverbindung benötigt...

Die frage ist wieso benutzt ihr schon CC und nicht CS

Ich sehe keine Grund zum Umsteigen.

Wurde alles auf den letzten beiden Seiten geschrieben.
 
Ich hatte mich nach wie vor auf das "Totschlagargument" bezogen, dass man aller 99 Tage eine Onlineverbindung benötigt...

Ich kann hier nirgends lesen, dass das als "Totschlagargument" betitelt wurde. Dass es in bestimmten ungünstigen Situationen ein Problem sein kann, mag für dich kein Argument sein, aber für andere durchaus schon. Aber ich will mit dir garnicht weiter darüber diskutieren. Es ist einfach langweilig wenn man vorher schon weiß, dass alle Argumente einfach nur abprallen und mit Aussprüchen wie "an den Haaren herbeigezogen" abgekanzelt werden.

Von mir aus, rede dir Adobes Produktpolitik schön. Aber ich und allem Anschein nach viele andere hier denken halt weiter als nur von heute auf morgen. Und die Zukunft ist ungewiss, da niemand Adobes Pläne kennt und die Gefahr besteht, dass man in eine Abhängigkeit gerät aus der man dann nicht mehr herauskommt.
 
Zurück
Oben Unten