Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

Nein, ich halte das sogar für ausgesprochen fatal. Dir ging es aber (vornehmlich) um die Demokratie, die du mit den Grundrechten in einen Topf geworfen hast. Und die Demokratie sehe ich nicht verletzt dadurch, dass führende Politiker Grundrechte faktisch außer Kraft setzen (lassen), solange das Volk nichts dagegen hat und ganz offensichtlich diese Politiker wiederwählen will.

Ein ganz schön schwieriges Problem, finde ich! Man müsste sich Gedanken darüber machen, was hier der "Primärschlüssel" sein soll: Die Demokratie oder die Grundrechte. Wählen wir die Demokratie, so können die Grundrechte bis zur Bedeutungslosigkeit hin ausgehöhlt werden - wenn das Volk es will. Wählen wir die Grundrechte, so müssen wir die Demokratie so weit einschränken, dass auch demokratisch legitimierte Entscheidungen nicht durchgesetzt werden können, wenn sie die Grundrechte auch nur berühren.

Hier in diesem Fall fürchtet ganz Deutschland die außenpolitischen und vor allen Dingen wirtschaftlichen Konsequenzen, die ganz sicher eintreten und sehr deutlich spürbar sein würden, würde dem Grundrecht auf Privatsphäre mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Durchsetzung verholfen. Man stellt also die Demokratie über die Grundrechte. Und ich fürchte, es geht auch nicht anders. Denn gegen die Mehrheit kann niemand Politik machen.

Es gibt drei Lösungsansätze: Bildung, außerdem noch Bildung, und schließlich Bildung. Das Volk muss die Grundrechte kennen, ihre Bedeutung erfassen und sie leben. Es muss IT endlich begreifen. Vorher wird das nix!

Dein Beitrag vermittelt den Eindruck, als wolle der Mond uns erklären, wie Kernfusion funktioniert. Warum verkehrst Du den Staatsbegriff – und bläst ins gleiche Horn wie die Bundesregierung? Du rätst eine Bildungsinitiative an, während Du darlegst, dass Du den grundlegenden Rahmen der Demokratie selber nicht verstanden hast.

Oder betreibst Du bewusst eine hintersinnige Aufgliederung, wie sie auch von der Bundesregierung verwendet wird, um das Wahlvolk zu täuschen? So, als stünden sich beispielsweise Freiheit und Sicherheit gegenüber, so stelltst Du Grundrechte und Demokratie gegenüber. Dies ist Manipulation. Bist Du Teil eines Astroturfing-Unternehmens oder nur selber bereits der allgemeinen Volksverdummung aufgelaufen?

Zur Demokratie.

Es besteht hinsichtlich des Begriffs wie des politischen Vollzugs der Demokratie ein bedeutsamer, aber (gezielt) weit verbreiteter Irrtum. Dieser Irrtum wird von der etablierten Politik indes konsequent vorangetrieben und ausgenutzt.

Altgriechisch 'kraten' bedeutet nicht 'herrschen'. "Kraten" heißt bei Platon im Rückblick auf weitere Kontexte "Den Wagen ziehen" oder "Das Sagen haben". Richtig heißt es also: "Das Volk hat das Sagen", nicht aber: "Herrschaft der Mehrheit".

Zum Volk gehört indes jeder Mensch – und nicht nur eine Mehr- oder eine Minderheit, die Herrschaft ausübt oder erdulden müsste. Das Verständnis, in einer Demokratie herrsche die Mehrheit oder die Macht der selben, ist also ein korruptes, nicht aufgeklärtes Verständnis von Demokratie. Denn die Demokratie soll der Verwirklichung der allgemeinen Freiheit, nicht aber einer Herrschaft dienen. Die Politik hätte – wenn sie ihrem Auftrag nachkäme – nicht Herrschaft zu verwirklichen (auch nicht einer Mehr- oder Minderheit), sondern die Staatsrechtsprinzipien zu vertreten und zu verwirklichen: der Poltiker wäre also nicht Interessenvertreter, sondern Anwalt des Rechts und des Gemeinwohls.

Indes ist die politische Bildung von einem grundlegend problematischen wie missbrauchten Verständnis von Staat wie von Recht geprägt: der Staat wurde zum Herrschaftsinstrument umfunktioniert, in dem Politiker ihre Interessen verwirklichen. Dies ist bereits ein grundlegendes Verbrechen am Staat.

Die wenigsten PolitikerInnen, noch weniger BürgerInnen, reflektieren indes ihre fatale Schieflage allein schon hinsichtlich ihre Staatsbegriffes. Dabei rührt dieses Verständnis auf die neo-liberalistische Definition von Staat zurück, in der eine Volksgemeinschaft allein betriebswirtschaftlichen Zielen wie blanker Macht-Verwirklichung zu dienen habe. Die neo-liberalistische Umformung hat im Grunde den Staatsbegriff und das Verständnis von Demokratie schleichend umgeformt.

Das Gemeinwohl wurde faktisch abgeschafft. Es hat sich allein partikulären Interessen zu unterstellen und soll selber nicht mehr Ziel des Staates sein. Faktisch soll sich damit der Staat selber abschaffen, also in die Hand von Privatiers überantwortet werden (also von Reichen und Mächtigen), worüber zuletzt auch seine Legitimation abgeschafft wird.

Nur: was ist denn der Staat – und was meinen zum Beispiel "die Märkte" und neo-liberalistische Politiker, wenn sie davon sprechen, staatliche Regulierung müsse abgebaut werden, ja, der Staat müsse weichen und staatliche Einrichtungen müssten privatisiert werden?

Hier wird der vollständige Zynismus der neo-liberalistischen Politik ersichtlich. Denn wenn der Neo-Liberalismus und viele Politiker "weniger Staat" fordern, dann sollte man sich das übersetzen: Denn der Staat - das sind die Bürger!

Der Staat ist das Verwaltungswesen und das Organ des bürgerlichen Willens und der bürgerlichen Freiheit. In ihm wird das bürgerliche Miteinander organisiert und reguliert. Angriffe gegen die Bürger sollen abgewehrt, nicht eingeleitet werden. Solidarisch sollen die Bürger vertreten und gefördert werden. Entsprechend fordert die gegenwärtige Polit-Generation also mehrheitlich die Zurückdrängung der Bürgerschaft, also der Menschen in ihrer solidaren Übereinkunft – und die komplette Aufhebung des Schutzes der Bürger! Oder anders gesagt: Man fordert die Abschaffung des Gemeinwohls und der verfassungsgemäßen Macht, die allein vom Volke ausgehen soll und von ihm allein nur legitimiert sein kann.

Es sollte also niemanden verwundern, wenn Sozial- und Bildungsabbau in vollem Gange sind – und wir mittlerweile vor den Ruinen des Solidar-Staates stehen. Es sollte nicht verwundern, wenn "privatisiert" wird, dass es eigentlich "Enteignung" heißen sollte. Es sollte auch nicht verwundern, dass Grundrechte-Bruch zur Norm geworden ist. PRISM ist nur ein Sympom eines Gesinnungsputsches, der längst vollzogen worden ist – ein Putsch gegen die bürgerliche Verfassung. Nichts anderes wollten die Vertreter des Neo-Liberalismus erreichen. Sie haben es verfasst, angekündigt und ausgeführt. Die heutigen Missstände sind keine Unfälle oder missliche Entwicklungen – sie waren niemals anders gewünscht.

Die neo-libeberalistische Agenda zielt dabei vor allem eines ab: Tiefe Gräben zwischen Arm und Reich – und die Aufhebung der solidaren Demokratie, also die Aufhebung der Verfassung der Bürgerschaften, also des Rechts und letztlich damit der Grundrechte. Ganz kurz gesagt: man hat den bürgerlichen Staat geputscht, um die Bürger dem Mutwillen und letztlich despotischer Verfügung weniger Akteure zu überantworten.

Der Bürger, der der Souverän ist, wird vom Tyrannen, der die Hochfinanz darstellt, entmachtet. Im Vollzug können wir es jeden Tag miterleben: indem wir als Untertanen und nicht als Bürger behandelt werden; indem wir als generalverdächtig gelten und nicht als freie, unbescholtene Menschen; indem wir ökonomischen Interessen untergeordnet werden und nicht die ökonomischen Interessen unserem Lebensglück.

Eine Bildungsinitiative wäre gewiss zu begrüßen. Dann aber, bitteschön, angesichts einer Bildung, die nicht irreführt.

Demokratie und Verfassung gehören indes zusammen. Die Demontage der Verfassung war und ist dem entgegen ein Verbrechen unserer Politgeneration, das seit Jahren von Staatsrechtlern angemahnt wird – und vollständig übergangen wird.

Unser Staat ist längst in seinen innersten Kerninhalten erschüttert. Denn jene, die für uns den Staat organisieren und verwalten sollten – die Politik – haben sich gegen uns und ihren Auftrag gewendet. Denn nicht das gemeinsame Glück und das Wohlergehen der Menschen im Staat, also das Gemeinwohl, sind Fokus des Verständnisses der gegenwärtigen Polit-Generation. Das Gemeinwohl wurde vom Bruttosozialprodukt und partikulären Interessen ersetzt. Indes sagt das Bruttosozialprodukt nichts über das Wohlergehen und das Glück der Menschen aus – genau so wenig, wie das Erreichen partikulärer Interessen.
 
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In einer Demokratie sollen indes im Miteinander der Bürger Übereinkünfte gefunden werden (nicht Machtentschlüsse), in denen jeder Bürger seine Freiheit und sein Lebensglück verwirklichen kann, ohne dabei grundlegende Lebensrechte und die Freiheit anderer Bürger zu dominieren. Zu jedem demokratischen Prozess gehören also Erkenntnis und Entscheidung jedes Bürgers. Dies setzte Bildung vorraus. Nichts anderes wird seit über zwanzig Jahren aber gezielt demontiert. Der Bürger wird mit dem schleichenden Bildungsabbau und der gezielten Verdummung systematisch entmachtet. Die Verbreitung irreführender Staatsbegriffe legen ein beredtes Zeugnis über diesen Missstand ab.

Die Menschen haben es geschluckt: Statt auf ihr Recht zu pochen, geben sie einer vermeintlichen "Mehrheit" klein bei. Die Umformung des öffentlichen Demokratie-Begriffs hat dies erst ermöglicht. Und dort, wo die Menschen ihre Souveränität proklamieren (s. St21 und Occupy) werden sie diffamiert, hintergangen und sogar von der Straße geprügelt.

Dabei wissen wir instinktiv: Unser Staat schließt die Dominanz weniger oder vieler Bürger über alle anderen aus. Ein Programm wie PRISM dürfte per se gar nicht möglich sein. Es widerspricht jeglichem natürlichen Recht. Aber eben dieses wurde von der politischen Kaste korrumpiert. Ausgerechnet also von jener Kaste, die wir besonders dazu abgeordnet haben, unser "Rechts-Vertreter" zu sein. Der Politiker hat letztlich eben nicht seine Interessen zu vertreten (oder jene lobbyistischer Hintergründe), sondern er hätte das Recht zu vertreten – und mit Blick auf das Gemeinwohl sein Amt zu verrichten. Jede Wahlveranstaltung belegt uns indes die Schieflage; jedes Wahlversprechen, das nicht unsere Grundrechte im Visier hat; jede Entscheidung, mit der Grundrecht hintergangen wird. Unser Demokratieverständnis ist also bereits im Kern von vorne bis hinten korrumpiert.

Die Schlagworte einer jeden Republik – so sie auf aufgeklärten Werten basiert – sind indes Freiheit, Recht und Staat. Eine aufgeklärte Rechtsordnung zur Freiheit darf indes nicht Herrschaft zur Grundlage haben. Sie basiert allein auf Übereinkunft. Diese ist nicht möglich, wenn ein Großteil der zum Staatsgebiet gehörenden Menschen am Prozess oder von der Teilhabe (politisch wie sozial) ausgegrenzt werden oder hinsichtlich der Grundrechte in Frage gestellt werden.

Wesentlich ist, dass die Republik eine Staatsform der allgemeinen Freiheit ist – also die Verwirklichung der Freiheit, die unabdingbar des Rechts bedarf. Das Recht wird wiederum durch den Staat verwirklicht, und zwar zum solidarischen wie gerechten Gemeinwohl aller Bürger hin. Dies schließt das unabdingbare soziale Miteinander wie den kulturellen und sozialen Ausgleich untereinander vollständig ein. Denn die Würde des Menschen nimmt im Grundlebensrecht ihren Anfang. Besteht hier ein Ungleichgewicht, besteht kein Gemeinwohl, besteht also keine Verwirklichung der allgemeinen Freiheit, besteht kein aufgeklärter Staat – ja, hat der Staat keine Legitimation mehr; außer jener der menschen- und völkerrechtswidrigen Herrschaft einiger über andere.

Unerlässlich zu verstehen ist und bleibt immer, dass Freiheit nicht Willkür noch Herrschaft ist. Nach dem Weltrechtsprinzip, also der Deklaration der Menschenrechte, ist jeder Mensch frei geboren, ist begabt mit Vernunft und Gewissen und soll seinem Nebenmenschen im Geist der Brüderlichkeit begegnen. Zur Freiheit gehört damit auch das Sittengesetz.

Letztlich sollte der Staat die Verwirktlichung des Willens und der Freiheit der Bürger sein. Wenn also beispielsweise "Märkte" die Zurückdrängung des Staates fordern, fordern sie schlicht die Entmachtung der Bürger. Auch wenn Geheimdienste die Opferung von Grundrechten einfordern, entmachten sie ebenso die Bürger.

Diese fundamentalen Vorraussetzungen wurden von der aktuellen Politiker-Generation vollständig demontiert. Das Schlagwort dazu bleibt: Neo-Liberalismus. Als Bildungs-Empfehlung darf das WDR5-Feature herangezogen werden: "Der ökonomische Putsch" (u.a. über Youtube noch nachzuhören).

Jedes Gesetz soll das Prinzip Recht verwirklichen. Dazu braucht es den allgemeinem Willen des Volkes wie die "Erkenntnis des Volkes". Diese Erkenntnis muss politisch gefördert sein. Wird sie es nicht oder wird sie propagandistisch manipuliert, vernachlässigt oder unterbunden, gibt es kein allgemein gültiges, sondern nur ein despotisches Recht. Das Recht hat also kein Legitimation mehr. Der Bildungsabbau ist mit diesem Hintergrund bewerten: die Dummheit lässt sich leichter beherrschen!

Die grundsätzliche Frage bleibt aber, gründen wir unser Leben in allgemeiner Aufklärung auf Freiheit – oder auf Herrschaft? Bestimmen wir über unsere Belange oder tun es andere über unsere Erkenntnis und naturgegebene Freiheit hinaus? Sind wir frei und aufgeklärt – oder sind wir entmündigt, indem uns bereits hinsichtlich mangelhafter Bildung wie barrierebehafteter politischer Partizipation Hemmnisse auferlegt sind?

PRISM und der Umgang der Politik belegt hier schauerliches.

Die Bundesrepublik Deutschland (wie alle westlichen Demokratien) haben diesbezüglich eine schleichende Umformung erfahren. Die Staaten wie auch der Begriff und der Bestand des Staates sind zum Herrschaftssystem umdefiniert worden. Die derzeitige Konstitution der EU verhärtet diesen Missstand nur. Macht wird dort per Bürokratie von der Demokratie entkoppelt. In Frankreich wird über diesen für einen aufgeklärten Staat hoch problematischen Aspekt offen diskutiert. Siehe die ARD/ARTE-Dokumentation: "Die Republik bin ich":
http://programm.ard.de/?sendung=287249893549706

Den Franzosen sind die Demokratie-Defizite, also die Rechts-Defizite, hinsichtlich der diktatorischen Ermächtigungen einzelner Ämter oder/und Parlamente (also auch der Geheimdienste) oder bürokratitscher Institutionen bewusst. Dem gegenüber steht das Bewusstsein, dass ein Staat seine Legitimation allein aus der Verwirklichung der allgemeinen Freiheit erwirkt. Herrschaft ist aber das Gegenteil von Freiheit. Diktatorische Machtbefugnisse Einzelner oder Weniger sind das Gegenteil von Demokratie; auch wenn die Machtbefugnisse unmittelbar oder mittelbar durch Wahl und Verfassung den Einzelnen oder Wenigen zuerkannt werden.

Unter den Menschen gilt indes das Liebesprinzip, was nichts anderes als der kategorische Imperativ ist. Hier geht es also um die republikanische Freiheit – nicht um jene liberalistische Freiheit, die zum Neo-Liberalismus geführt hat, was letztlich das Gegenteil der Freiheit ist; denn dort gilt das Herrschaftssystem des Stärkeren und sich durch Mittel (z.B. Geld) oder Interessengruppen sich selbst Befreienden und zur Herrschaft sich darüber Deklarierenden. Das derzeit dominierende, neo-liberalistische Polit- und Gesellschaftsverständnis ist nichts anderes als eine umformulierte Plutokratie: also die Herrschaft des Reichtums bzw. der Reichen. Die jüngeren Entwicklungen übertreffen die Entwicklungen der letzten Jahre, so dass besonders über den Bankensektor die Demokratien eine vollständige Demontage erfahren haben. Nicht umsonst hatte Italien Bänker als Präsidenten und haben unsere politischen Führer Bänker als engste Berater. Die Plutokratie hat sich zur Kleptokratie entwickelt. In dieser entscheidet eine politische Kaste, wie sie Alt-Kanzler Helmut Schmidt bezeichnet, in despotischer Willkür über die Völker Europas. Die Geheimdienste flankieren mit ihren Ermächtigungsapparaten diese Schwerverbrechen an den Staaten und ihren Bürgerschaften.

Wenn nun einer daherkommt und meint, Demokratie und Grundrechte gegenüberstellen zu können, dann belegt er, dass er mindestens das Unrechtssystem verinnerlicht hat.

Der Spruch "Gegen die Mehrheit kann niemand Poltik machen", ist indes bereits manipulativ irreführend. Denn es geht nicht um "die Mehrheit". Es vielmehr um das RECHT!

Gegen das Recht kann auch eine Mehrheit oder eine Minderheit nicht opponieren – sie können per Regierungsgewalt nur das Recht despotisch ausschalten! Die USA unternehmen dies derzeit so willkürlich wie weltweit. Das Verbrechen an der Menschheit ist für einen vorgeblich demokratischen Rechtsstaat unvereinbar! Aber die faktische Politik – weder jene der USA noch die der BRD – erhält darüber weder Legitimation noch wird sie Recht! Sie bleibt Unrecht und letztlich Verbrechen, selbst wenn eine Mehrheit in den Staaten den verbrecherischen Umsetzungen zustimmen würde. Ihre Zustimmung würde die Verbrechen nicht legitimisieren. Denn Unrecht kann nicht Recht werden, auch nicht per Mehrheitsentscheid. Es wird nur zu einem Gemeinschaftsverbrechen, wie besonders wir Deutschen es in mahnender Erinnerung haben sollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Politik hätte sich zu besinnen – und zwar hin zu ihrer eigentlich Aufgabe. Sie müsste zu dem zurückkehren, wozu sie auserkoren war: zur Vertreterin des Rechts und des Gemeinwohls.

Du forderst nun, das Volk müsse "Grundrechte" kennen und bspw. IT "begreifen". Gleichzeitig belegst Du, dass Du selber Deine Bildung versäumst und ein korrumpiertes Demokratieverständnis hegst und verbreitest: "Und die Demokratie sehe ich nicht verletzt dadurch, dass führende Politiker Grundrechte faktisch außer Kraft setzen (lassen), solange das Volk nichts dagegen hat und ganz offensichtlich diese Politiker wiederwählen will."

Jeder Politiker, der sich über das Recht setzt – ob in Zustimmung oder Schweigen der Öffentlichkeit –, hat faktisch die Berechtigung zur Amtsführung verloren. Er hat unter Berücksichtigung der Staatsrechtsprinzipien keine demokratische Legitimität. Auch die Beibigung von Gesetzen oder der Einsatz von Machtmitteln ändert an diesem Umstand nichts. Er verschärft nur den Beleg der längst umgesetzten Despotie.

Hilft nun Bildung aus dem Dilemma? Eine Bildung, die obendrein systematisch unterminiert wird, wie man an Deinem Staatsverständnis doch demonstriert bekommt?

Du übergehst die allein maßgebliche Gegebenheit: das vollendete Verbrechen der gegenwärtigen Polik-Kaste – und das bereits genügend Menschen ihr rechtlich abgesichertes Veto ausgesprochen haben.

Das Unrecht ist kein technisch bedingtes und auch nicht an Bildung gebundenes Abstraktum. Das Unrecht ist substanziell und allein am Recht zu bemessen. Ob ich mit einem Taser ermordet werde oder mit einem Knüppel, ist unwesentlich. Ob Grundrechte per Schlagstock oder per IT ausgesetzt werden, ist unwesentlich. Es muss auch nicht von allen verstanden werden, um Berücksichtigung zu erfahren. Dieses Eingeständnis vermeidest Du aber, ja, Du ersetzt es. Und anstatt die offen verbrecherische Politik in Haftung zu nehmen, verwendest Du geschickt Ausweichstrategien, mit denen Haftungsgrundlagen verschoben werden: zu jenen hin, die es noch nicht verstehen. Du verwendest übrigens im Grunde die gleichen Manipulationen, die man auch gegen Hartz4-Empfänger verwendet. Während jene, denen das Recht und die Güter anvertraut wurden, freigesprochen werden, nimmst Du die Entrechteten in Haftung und schiebst ihnen die Verantwortung zu. Das ist gelinde gesagt jenseits von schäbig.

Du schreibst: "Vorher wird das nix!"

Genau das ist falsch. Denn das Recht ist längst proklamiert worden. Es ist verfasst und ausgesprochen worden. Es ist gültig. Weltweit! Die Menschen sind zur Proklamation des konkreten Rechts gar auf die Straße gegangen (und wurden weggeprügelt), Rechtsvertreter haben ihm Stimme verschafft.

Die allgemeine Errungenschaft der Aufklärung ist indes, dass nicht nur einzelne Verfassungen und Gesetze über den Rechtsbestand einer Demokratie bestimmen. Diese können doch von despotisch agierenden Cliquen – so, wie wir derzeit auch miterleben – willkürlich geändert, verzerrt und gebrochen werden. Über all dem stehen aber die naturgegebenen Rechte. Es sind die Menschenrechte. Es sind Grundlebensrechte. Sie sind unabhängig und frei von Verfassung und Gesetz. Die Verletzung dieser Rechte haben indes eine aussagekräftige Wirkung: sie geben das eindeutige Zeugnis über die Legitimation einer Regierung oder gar eines Staatswesens ab.

Dass das Unrecht anhält, gibt beredtes Zeugnis über den faktischen Zustand der westlichen Demokratien ab. Was Jimmy Carter für die USA feststellt, gilt längst auch für die europäischen Staaten: die Demokratie ist längst entmachtet worden – sie droht gänzlich zu zerbrechen.

Wir stehen indes weder vor "Bildungsproblemen" noch vor "IT-Verständnisproblemen" (beide sind zwar vorhanden, aber konkret hinsichtlich der Wahrung des Rechts nebensächlich), sondern bereits vor dem blanken Unrecht.

Genügend Menschen haben dies verstanden und leisten bereits Widerstand. Sie demonstrieren, sie widersetzen sich. Wir haben allen Grund, uns mit ihnen konsequent zu solidarisieren. Wir sollten uns indes davor hüten, Unrecht mit Blick auf die Ungebildeten (systematisch Verdummten) und Mitläufer zu legitimieren und die Täter des Unrechts darüber aus der konkreten Haftung zu nehmen – oder uns selber von der Verpflichtung abzulösen, bürgerlich aktiv zu sein. Wir akzeptieren darüber lediglich die Regierungs-Manipulation, die seit Jahren systematisch auf nichts anderes abzielt, als auf Resignation und Lähmung angesichts despotischer Machtausübung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und die Demokratie sehe ich nicht verletzt dadurch, dass führende Politiker Grundrechte faktisch außer Kraft setzen (lassen), solange das Volk nichts dagegen hat und ganz offensichtlich diese Politiker wiederwählen will.
Na, das ist ein seltsamer Standpunkt. Wenn man das ernst nimmt, hat Hitler, der ja gewählt worden ist, und der gemacht hat, wogegen das Volks nichts hatte, und mit Sicherheit auch wiedergewählt worden wäre, die Demokratie auch nicht verletzt. Mir scheint, diese Argumentation ist doch etwas schief und krumm.
 
Er hat die Demokratie so wenig verstanden wie Recht (siehe mein Beitrag oben zum Demokratie-Verständnis). Vielleicht ein Astroturfing-Phänomen. ;-)
 
Samstag, 27. Juli um 14:00 Berlin (Heinrichplatz)

Wir demonstrieren am Samstag, den 27.07.2013, gemeinsam gegen PRISM, TEMPORA, INDECT und das Utah Data Center! Solidarität mit Edward Snowden, Bradley Manning und anderen Whistleblowern!

Jeder muss sich mit Edward Snowden fragen: Möchte ich in einer Gesellschaft leben, in der ein außer Kontrolle geratener Überwachungsstaat täglich meine Privatsphäre verletzt, um jeden meiner Schritte und Gedanken in der digitalen Welt aufzuzeichnen? Möchte ich Bürger oder Untertan sein?

Wir sagen: Stoppt PRISM! Stoppt TEMPORA! Stoppt INDECT! Verhindert das Utah Data Center! Wir alle haben ein Recht auf Privatsphäre und vertrauliche Kommunikation, ob beruflich oder privat! Und dieses Recht fordern wir gemeinsam am 27.07.2013 auf der Straße ein!

angemeldete Route:

Auftaktkundgebung auf dem Heinrichplatz
Strecke: Oranienstraße, Rudi-Dutschke-Straße, Kochstraße, Wilhelmstraße, Behrenstraße, Ebertstraße, Brandenburger Tor (Abschlusskundgebung)

Was man sonst noch beachten sollte:

- Da es wettermäßig heiß werden soll, empfiehlt es sich viel Wasser oder andere Getränke mitzunehmen, und evtl. auch etwas für andere einzuplanen, damit alle versorgt werden können.
Hierbei bitte darauf achten keine Glasflaschen mitzunehmen und bitte auch kein Alkohol!
Zudem empfiehlt sich ausreichend Sonnenschutz.
- Masken sollten nicht dauerhaft getragen werden (Auflagen hierzu sind bisher nicht erfolgt)
- Banner, Schilder ect. sind erlaubt, sollten sich jedoch im Rahmen des Themas bewegen

Wir dulden keine menschenverachtenden Ideologien und keine Gewaltaufrufe. Wir sind radikal friedlich, zeigen uns jedoch wehrhaft gegen jedweden Unterwanderungs- oder Vereinnahmungsversuch.

Termine in anderen Städten
: http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-berlin

http://demonstrare.de/demonstrare/2...schlandweite-proteste-gegen-prism-und-tempora



Termine:


Aachen:
Samstag, 27. Juli um 12:00 (Kugelbrunnen)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-aachen
www.kraz.ac/index.php/7-politik/172-fuer-whisleblower-gegen-ueberwachungsstaat
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Augsburg:
Samstag, 27. Juli um 14:00 (Hauptbahnhof)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-augburg
https://www.facebook.com/events/631864380164999/

Berlin:
Samstag, 27. Juli um 14:00 (Heinrichplatz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-berlin
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Bielefeld:
Samstag, 27. Juli um 14:00 (Jahnplatz)

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Bochum:
Samstag, 27. Juli um 13:37 Uhr (Husemannplatz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-bochum

Celle:
Samstag, 27. Juli um 15:00 (Stechbahn)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-celle
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Dresden:

Samstag, 27. Juli um 14:00 (Albertplatz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-dresden
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Frankfurt:
Samstag, 27. Juli um 13:00 (Roßmarkt)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-frankfurt
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Göttingen:
Samstag, 27. Juli um 15:00 (Bahnhofsvorplatz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-gottingen
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Hamburg:

Samstag, 27. Juli um 14:00 (Gerhart-Hauptmann-Platz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-hamburg
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Hannover:
Samstag, 27. Juli um 14:00 (Kröpcke)

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Heidelberg:

Samstag, 27. Juli um 16:00 Uhr (Bismarckplatz)

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Heidenheim:

Samstag, 27. Juli 2013 um 10:00 Uhr (Eugen-Jaeckle-Platz)

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Hof:
Samstag, 27. Juli 2013 um 10:30 Uhr (Busbahnhof)

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Ingolstadt:

Samstag, 27. Juli 2013 um 09:00 Uhr (Ludwigstraße)

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Kassel:
Samstag, 27. Juli um 12:00 Uhr (Königsplatz)

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Karlsruhe:

Samstag, 27.07.2013 um 13:00 Uhr (Stephanplatz)

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Köln:
Samstag, 27. Juli um 12:00 Uhr (Bahnhofsvorplatz)

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Leipzig:
Samstag, 27. Juli 2013 um 14:00 Uhr (Augustusplatz)

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Magdeburg:

Samstag, 27. Juli um 15:00 (Hauptbahnhof)

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Mannheim:

Samstag, 27. Juli um 15:00 (Paradeplatz)

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München:
Samstag, 27. Juli um 12:00 Uhr (Prinz-Carl-Palais)

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Münster:
Samstag, 27. Juli um 14:00 (Servatiiplatz)

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Nürnberg:
Samstag, 27. Juli um 12:00 (Lorenzkirche)

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Regensburg:
Samstag, 27. Juli um 15:00 (Schwammerl)

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Saarbrücken:
Samstag, 27. Juli um 15:00 (Gustav-Regler-Platz)

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http://occupy-saarland.de/2013/07/09/demo-aufruf-stopwatchingus-wir-alle-sind-edward-snowden/

Stralsund:
Samstag, 27. Juli um 12:00 (Hansa Gymnasium)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-stralsund
https://www.facebook.com/events/487715064644434/

Stuttgart:
Samstag, 27. Juli 2013 um 11:55 (Karlsplatz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-stuttgart
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Traunstein:
Samstag, 27. Juli um 14:00 (Wird noch bekannt gegeben)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-traunstein
https://www.facebook.com/events/412295995552203/

Trier:
Samstag, 27. Juli 2013 um 13:00 Uhr (Viehmarkt)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-trier
https://www.facebook.com/events/476569882439806/

Tübingen:
Samstag, 27. Juli um 12:00 (Holzmarkt)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-tubingen

Ulm:

Samstag, 27. Juli um 14:00 (Marktplatz)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-ulm
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Würzburg:

Samstag, 27. Juli um 14:00 (Hauptbahnhof)

http://demonstrare.de/termine/27-07-stopwatchingus-wurzburg
https://www.facebook.com/events/196733867154676/
 
Zuletzt bearbeitet:
Revolutionen sind in Deutschland nicht möglich, weil dazu der Rasen betreten werden muß ;) (Stalin)
Es ist mit Zitaten wie Argumenten. Auch wenn Falsches tausendmal wiederholt wird, wird es nicht richtig. Anfrage an Sender Jerewan: Stimmt es, dass der Genosse Stalin gesagt hat, dass in Deutschland keine Revolution möglich ist, weil man dazu den Rasen betreten muss? Antwort: Im Prinzip ja. Aber 1. muss man für eine Revolution nicht zwingend den Rasen betreten; 2. bezieht sich der Ausspruch, der gemeint ist, weder auf Rasenflächen noch auf alle Deutschen; und 3. ist er nicht vom Genossen Stalin.

Im übrigen ist der Satz in dieser Verallgemeinerung natürlich Unsinn, aber ansonsten ist schon viel Wahres dran.
 
Na, das ist ein seltsamer Standpunkt. Wenn man das ernst nimmt, hat Hitler, der ja gewählt worden ist, und der gemacht hat, wogegen das Volks nichts hatte, und mit Sicherheit auch wiedergewählt worden wäre, die Demokratie auch nicht verletzt. Mir scheint, diese Argumentation ist doch etwas schief und krumm.

Keineswegs. Hitler hat das getan, was er vorher angekündigt hatte, nämlich den ganzen Sauhaufen von zig Parteien "aus Deutschland hinauszufegen". Die Historiker sind sich meines Wissens zwar nie ganz einig darüber geworden, ob Hitler legal an die Macht gekommen ist oder nicht, aber im Großen und Ganzen kann man schon sagen, dass Görings Plan, die Demokratie mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen, aufgegangen ist. Das ist eine schlechte Nachricht, die mir nicht gefällt, dir auch nicht und erst recht nicht ThomasK, aber es ist leider so: Man kann die Demokratie mit demokratischen Mitteln abschaffen. Selbstverständlich hat Hitler die Demokratie verletzt, und das im schlimmstmöglichen Ausmaß und mit entsprechend katastrophalen Folgen - aber demokratisch legitimiert. Da kann man lange darüber philosophieren, wie es eigentlich sein sollte, und was für eine Schweinerei das alles ist, die Leute so zu verführen.

Eine sicherlich nicht demokratisch legitimierte Macht hätte eingreifen, die Wahlergebnisse von 1932 annullieren, den unberechenbar wankelmütigen und altersdementen Reichspräsidenten absetzen und den Großverleger Hugenberg enteignen müssen, um die demokratisch herbeigeführte Abschaffung der Demokratie zu verhindern. Was nun mal zutiefst undemokratisch gewesen wäre.
 
Er hat die Demokratie so wenig verstanden wie Recht (siehe mein Beitrag oben zum Demokratie-Verständnis). Vielleicht ein Astroturfing-Phänomen. ;-)

Und jetzt darf ich also wählen, ob ich ein Blödkopp oder ein Verführer bin. Nett. :rolleyes:

ThomasK, ich kann deine Aufregung ja gut nachvollziehen, denn mir gefällt auch nicht, was derzeit läuft. Aber es wär doch gut, wenn du ein bisschen präziser, kompakter und zielgerichteter auf meine Beiträge eingehen und versteckte Beleidigungen rauslassen könntest. Danke.
 
Es wäre schade, wenn die bis dato sachliche und interessante Diskussion durch persönliche Anwürfe, Provokationen und unfaire Rhetorik beschädigt würde.
 
Keineswegs. Hitler hat das getan, was er vorher angekündigt hatte, nämlich den ganzen Sauhaufen von zig Parteien "aus Deutschland hinauszufegen". Die Historiker sind sich meines Wissens zwar nie ganz einig darüber geworden, ob Hitler legal an die Macht gekommen ist oder nicht, aber im Großen und Ganzen kann man schon sagen, dass Görings Plan, die Demokratie mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen, aufgegangen ist. Das ist eine schlechte Nachricht, die mir nicht gefällt, dir auch nicht und erst recht nicht ThomasK, aber es ist leider so: Man kann die Demokratie mit demokratischen Mitteln abschaffen. Selbstverständlich hat Hitler die Demokratie verletzt, und das im schlimmstmöglichen Ausmaß und mit entsprechend katastrophalen Folgen - aber demokratisch legitimiert. Da kann man lange darüber philosophieren, wie es eigentlich sein sollte, und was für eine Schweinerei das alles ist, die Leute so zu verführen.

Eine sicherlich nicht demokratisch legitimierte Macht hätte eingreifen, die Wahlergebnisse von 1932 annullieren, den unberechenbar wankelmütigen und altersdementen Reichspräsidenten absetzen und den Großverleger Hugenberg enteignen müssen, um die demokratisch herbeigeführte Abschaffung der Demokratie zu verhindern. Was nun mal zutiefst undemokratisch gewesen wäre.

Siehe auch Ägypten. Die Islamisten kamen auch durch freie Wahlen an die Macht.

Ich frage mich sowieso was in Deutschland passieren würde, sollte es tatsächlich passieren dass keine der etablierten Dateien gewählt würde.
Wenn wieder eine Organisation kommt, die diesen ganzen Sauhaufen wegfegt?
 
Es wäre schade, wenn die bis dato sachliche und interessante Diskussion durch persönliche Anwürfe, Provokationen und unfaire Rhetorik beschädigt würde.


ja - zumal hier durchaus interessante Ansätze dargelegt werden die mir so auch noch nicht gekommen sind. So wie z.B. die Gegenüberstellung Grundrechte und Demokratie.
 
Siehe auch Ägypten. Die Islamisten kamen auch durch freie Wahlen an die Macht.

Ich frage mich sowieso was in Deutschland passieren würde, sollte es tatsächlich passieren dass keine der etablierten Dateien gewählt würde.
Wenn wieder eine Organisation kommt, die diesen ganzen Sauhaufen wegfegt?
Dazu fehlt es in unserer Gesellschaft zum Glück an Zustimmung. Wenn jedoch die Ereignisse weiter fort schreiten (Armut, Politikverdrossenheit) dann sehe ich durchaus die Gefahr dass gefährliche Dämagogen die Regierung stellen werden...
 
ja - zumal hier durchaus interessante Ansätze dargelegt werden die mir so auch noch nicht gekommen sind. So wie z.B. die Gegenüberstellung Grundrechte und Demokratie.

Demokratie und Grundrechte können nur gegenübergestellt werden, weil die Korruption von Begriffen des Staatswesens wie auch der faktisch staatsverbrecherische Vollzug der Politik längst substanziell und umfassend sind. Die Menschen sind entwöhnt worden, gegenwärtige Vorgänge staatsrechtlich angemessen zu reflektieren. Darum fällt es Demagogen leicht, Demokratie und Grundrechte in Widerspruch zu bringen. Dabei ist die Argumentationskette die gleiche groteske Farce, wie sie Verbrecher verwenden, wenn sie "Gesetz" und ihre "Lust zum Verbrechen" gegenüberstellen, um sich darüber zu legitimieren und den Freispruch einzufordern. ;-)

Eine Demokratie ohne Grundrechte (oder in Aussetzung der selben) hat indes keine Legitimation. Nur verbindliches Recht auf Grundlage der Grundrechte kann ein Staatswesen einer republikansichen Demokratie überhaupt legitimieren.

Es ist ohnedies unerheblich – hinsichtlich der Aussetzung von Grundrechten oder angesichts substanziellen Verfassungsbruchs –, ob die Ermächtigung einer grundrechtsverletzenden Politik auf den Stimmen einer Mehrheit oder eine Minderheit fußt. Die politischen Systeme der ehemals demokratischen Staaten belegen indes, dass sie längst den Staatsstreich erfahren haben. Denn das formulierte Grundrecht ist praktisch entmachtet. Die Kontrollorgane haben vollständig versagt. Statt es zu verteidigen, legitimieren die Politiker obendrein den Grundrechtsbruch, also die Entrechtung. Damit erteilen sie dem Rechtsstaat die Absage – und somit auch ihrer demokratischen Legitimation.

Das politische Verbrechen ist darum substanziell. Denn ohne wirksames Grundrecht gibt es kein Recht, also auch keine Legitimation – weder für Politik noch für Gesetze und Rechtsprechung (die dann auf Unrecht basieren). Mit praktischem wie systematischem Bruch der Verfassungen und Grundrechte haben die westlichen Regierungen indes längst ihre Rechtsgültigkeit verloren. Dies gilt auch für die BRD. Die Regierungs-Akteure der selben haben den Boden des Rechts verlassen. Die Konsequenz verdrängen wir Bürger jedoch.

Staatsrechtlich wäre indes die Demokratie der Rahmen, in dem die Grundrechte umzusetzen sind. Die politischen Akteure sind staatsrechtlich die "Anwälte des Rechts und des Gemeinwohls". Faktisch ist diese edle Aufgabe und Verpflichtung der Abgeordneten und Bediensteten jedoch längst geopfert worden. Der Verrat an Verfassungen wie an den Bürgerschaften könnte substanzieller nicht sein. Plumpe Desinformation in der schulischen Vermittlung der Staatsrechtslehre wie auch der alltäglich verbrecherisch etablierte Regierungs-Vollzug haben indes eine Atmosphäre geschaffen, in der die verbrecherischen Akte als solche überhaupt erst geschehen können. Der Verfassungsbruch ist zur Norm der politischen Akteure geworden. Korruption des Amtes wie der Politik schlechthin sind etabliert worden. In diesem Sinne können wir in keiner Weise mehr von Demokratie sprechen, wenn wir von den westlichen Staaten reden.

Tatsächlich wurden die westlichen Staaten zu schein-repräsentativen Olligarchien umgebaut. Politiker stehen zwar zur Wahl. Diese sind indes durch ein Parteiensystem nach Gesinnung und Verfügung ausgesiebt. Die Wahl ist für die Bürgerschaft irrelevant geworden. Denn die Macht hat nicht der Wähler. Die Macht haben die, die Politiker in den Parteien an die Schlüsselpositionen positionieren, um in Regierungsfunktion schließlich partikuläre Interessen durchzusetzen. Der Rest ist Lüge und Klientelpolitik.
http://de.wikipedia.org/wiki/Klientelpolitik

Dazu fehlt es in unserer Gesellschaft zum Glück an Zustimmung. Wenn jedoch die Ereignisse weiter fort schreiten (Armut, Politikverdrossenheit) dann sehe ich durchaus die Gefahr dass gefährliche Dämagogen die Regierung stellen werden...

Die Demagogen sind längst an der Macht. Der Krieg gegen die eigenen Bürgerschaften ist längst in vollem Gange. Heutige Demagogen wählen nicht mehr die großen Worte. Sie machen es wie Frau Merkel: sie lügen, sitzen aus, agieren im Stillen, bis am Ende nichts mehr übrig sein wird, was wir verteidigen könnten.

Jean-Claude Juncker ist der Typus, den wir längst hätten Ernst nehmen und fürchten müssen:

"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." - Der SPIEGEL 52/1999 vom 27. Dezember 1999, S. 136, spiegel.de
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15317086.html
 
Das habe ich mir jetzt mal ausgedruckt.

"Eine Demokratie ohne Grundrechte (oder in Aussetzung der selben) hat indes keine Legitimation."


Sehr gut.
 
Jean-Claude Juncker hat doch gerade erst das Großkreuz des Erlösers (der höchste griechische Verdienstorden), die Goldmedaille der hellenischen Volksvertretung und die Gold Medal for Distinguished Personalities verliehen bekommen. ich fand ihn eigentlich immer ganz charming und hielt ihn für sozial engagiert.
 
Jean-Claude Juncker hat doch gerade erst das Großkreuz des Erlösers (der höchste griechische Verdienstorden), die Goldmedaille der hellenischen Volksvertretung und die Gold Medal for Distinguished Personalities verliehen bekommen. ich fand ihn eigentlich immer ganz charming und hielt ihn für sozial engagiert.

Obama hat auch den Friedensnobelpreis bekommen.
Guantanamo gibt es aber immer noch und das Pentagon rechnet ernsthaft aus, was ein Krieg in Syrien kostet.
 
Der Witz des Tages: EU-Rat beschließt härtere Strafen für Cyber-Kriminelle

Geht es jetzt BND und NSA etwa an den Kragen? Oder jenen, die sie ermächtigen, also zu ihrer umfassenen Cyberkriminalität? Hach, wär das herrlich... Demnach dürften verantwortliche Politiker und Beamte der Dienste demnächst gechlossen in den Knast wandern, also wenn man solche Gesetzgebungen ernst nähme. Zwischen zwei und fünf Jahren wären wir Merkel und Konsorten los. Was ein wundervoller Gedanke. Ich würde ihr sogar Kuchen ins Gefängnis schicken. Ok, keinen leckeren, aber doch einen gehaltvollen. Aber vermutlich will man sich grad nur einen Spaß erlauben und sich noch über die Bürger lustig machen mit solchen Gesetzen.

PS: Weil die Aushebelung von Grundrechten ja grad so en vougue ist: Auch in Guantanamo hat man fast ausschließlich Unschuldige gefoltert: Percentage of prisoners at Guantanamo who were never al Qaeda fighters according to U.S. government data: 92%.
http://www.aclu.org/files/pages/gitmobynumbers_infographichires-jan2012_0.jpg

Die USA haben es also richtig weit gebracht. Also Richtung unten...
 
... Die Demagogen sind längst an der Macht ...
 
Vor allem schreiben sie hier jede Menge krudes und wirres vom totalitärstaatlichen Unsinn!
Na klar ist es eine Steilvorlage für alle Hobby-Systemumstürzler hier - da kann man sich mal wieder mal so richtig schön in Rage schreiben ...

Die eigentliche Gretchenfrage dabei ist: was ist ein Grundrecht WERT, dass man nicht durchsetzen kann?

So steht dann auch im Vorwort (Drucksache 17/12480) der Internationales und Internet Governance der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages:


"Aufgrund der Größe unseres Landes sind wir zuweilen versucht, uns so sehr mit uns selbst zu beschäftigen, dass wir den Blick auf die weite Welt schon einmal verlieren."

Und gleich darauf richtiger Weise erkannt:

"Denn gerade im globalen Internet ist mit nationalstaatlicher Politik nur bedingt etwas auszurichten ..."

Und weiter:

"Tatsache ist, dass viele der damit verbundenen Fragestellungen in Deutschland, das heißt rein national, nicht gelöst werden können."


Will man folglich die -digitale- Privatsphäre justiziabel durchsetzen, muss man Deutschland de fakto vom Internet abkoppeln, nur so lässt sich ein deutsches Grundrecht national justitiabel kontrollieren und gegen Zugriff schützen.
Dann hätten wir ein von und durch die deutsche Rechtsnorm saktionierbares "Deutschlandnet" - in dem sich der deutsche Nutzer auf sein Grundrecht berufen kann!

Das Internet ist all dies nicht, es ist vor allem eines - international!
Nationalstaatliche Grenzen existieren im Internet quasi nicht, wenn ich eine Mail von Hamburg nach München schicke, wird sie de fakto in Einzelpakete zerstückelt quer über den ganzen Erdball geschickt.
Netzpolitik ist ist Globalpolitik!


Alles in allem freue ich mich jetzt schon auf den "spannendste Wahlkampf aller Zeiten!" :hehehe:
 
Will man folglich die -digitale- Privatsphäre justiziabel durchsetzen, muss man Deutschland de fakto vom Internet abkoppeln, nur so lässt sich ein deutsches Grundrecht national justitiabel kontrollieren und gegen Zugriff schützen.
Dann hätten wir ein von und durch die deutsche Rechtsnorm saktionierbares "Deutschlandnet" - in dem sich der deutsche Nutzer auf sein Grundrecht berufen kann!

Im Ernst: Was ist dein Problem?
Wir könnten von den Chinesen und Iranern lernen, wie man sich vor Cyberangriffen schützt. Zunageln und gut iss.
 
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