Informatikstudium als Vorbereitung zur 3D Animation!?

Kümmelkorn

Kümmelkorn

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Hallo,

ich suche nach dem "idealen" Informatikstudium für mich.

Eigentlich möchte ich (2d/3d) Animation studieren, da dies leider leichter gesagt, als getan ist, würde ich gern ein Informatikstudium vorschieben um danach Animation zu machen.

Jetzt stellt sich für mich die Frage, welches Informatikstudium am besten auf Animation vorbereitet - es ist mir schon klar, dass Informatik auf den ersten Blick nichts mit Animation zu tun hat und man wohl eher Java oder C++ als RenderMan, Cg oder gar MEL lernt. Ich weiß auch, dass man in Informatik immer lernt, wie man eine Anwendung konzepiert, unabhängig von der Programmiersprache. Trotzdem: Es gibt Angewandte Informatik, Medieninformatik, technische Informatik und Informatik ohne jeden Zusatz....

Kann mir jemand helfen und mir sagen, welche Informatik wohl die beste ist? Vielleicht kennt jemand sogar eine Hochschule, die für diese Intention megagut geeignet ist? Gibt es neben den Hochschulseiten auch einen zentralen Ort, wo man sich darüber informieren kann, welche Programmiersprache gelehrt wird (Java würde mir erheblich weniger bringen als C++)?

Über den Studiengang "Digitale Medien" in Darmstadt bin ich informiert, ich würde aber gern Alternativen haben.

Danke, Micha
 
Ein Kumpel hat Virtuelles Design in Kaiserslautern studiert und arbeitet jetzt mit 3D Animationen.
Schau mal auf die Website der FH, vllt. gibts da mehr Infos.
 
Hallo, ich selbst studiere Medieninformatik an der FH in Friedberg (Hessen). Trotz des Informatik-lastigen Schwerpunkts finde ich den Medienteil sehr interessant. Ich persönlich bin auch eher der Medientyp als der knallharte Informatiker. Wenn du mehr Infos zum Studiengang in Friedberg möchtest kann ich dir gerne ein paar Links schicken.

Tatsache ist halt, jeder Informatikstudiengang schließt mit einem Bachelor of Science ab. Reine 3D-Animation würde wohl eher mit einem Studiengang der mit Bachelor of Arts schließt korrespondieren.
Kommunikationsdesign und Design an sich schließen z.b. mit Bachelor of Arts.
 
Bei der technischen Informatik gibt es Studienfächer in welchen die Programmierung mit OpenGL gelehrt wird. Recht interessant um zu verstehen wie Animationen auf Code übertragen werden können.
 
die gibt es bei der medieninformatik auch. das ganze ist ziemlich übergreifend. Die Technischen Informatiker haben viele module die bei uns pflicht sind als wahlmodule und umgekehrt. wir können z.b. auch Rechnernetze und -technik als wahlfach nehmen, genauso können die TIler auch ins Medienlabor oder den Fotometrie kurs als wahlfach besuchen.
 
Ich kann jetzt nur von dem ausgehen, was hier in Berlin angeboten wird. Die Hochschulen stürzen sich natürlich verstärkt auf den wissenschaftlichen Aspekt. Bei allen dort angebotenen Studienfächern geht es nur in zweiter Instanz um das Erlernen des Programmierens. Informatik ist (dort) primär Mathematik. Es geht um mathematische Grundlagen wie Berechnungstheorie, Logik, Kryptografie. Das sollten dort alle lernen. Dann geht es um die Richtung. Das Informatik-Studium an den Hochschulen ansich vermittelt Wissen über theoretische Informatik (unter anderem vertiefungen in den oben genannten Bereichen), technische Informatik kümmert sich um Signalverarbeitung, Prozessordesign, Architekturdesign usw. und die praktische Informatik vermittelt Programmiertheorie, Paradigmen und Wege, Standardprobleme beim Programmieren zu meistern. Das Erlernen der Programmiersprachen ist nur zweitrangig und eher Mittel zum Zweck im Selbststudium. Hast du das Studium hinter dir, bist du fähig, eine neue Programmiersprache in etwa 14 Tagen zu erlernen, ein Prozessordesign nach Anforderungen zu entwerfen oder schwerwiegende mathematische Probleme rechnergestützt zu analysieren.

Ein anderer Weg ist der an einer Fachhochschule. Er ist praxisgebundener, geht mehr auf die Bedürfnisse der Industrie ein, ist allerdings auch nicht so tiefgreifend. Dieser Weg scheint mir für dich der passendere Weg zu sein. Dabei kämen mir entweder Medieninformatik oder angewandte Informatik in den Sinn.

Hast du denn schon Erfahrungen in dem Gebiet? Programmierst du schon für kleinere Projekte? Was stellst du dir denn unter dem Studium vor? Wo soll es hin gehen?
 
Hey, danke für eure resonanz! MacUser sind halt immer hilfreich =)

Friedberg wäre natürlich irgendwie witzig, weil ich da eh schon wohne *g* Irgendwie tu ich mich grade schwer damit, in der Fh Friedberg genauere Infos über die Studieninhalte zu erhalten - sind denn da Schwerpunkte auf Grafikprogrammierung (s.u.) möglich? Medieninformatik klingt erst mal nach etwas, worunter sich man jetzt alles und nix vorstellen kann und Wikipedia macht mich da jetzt auch nicht klüger...

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@ _ebm_ (und alle anderen)
Du hast recht, ich hab nur wenige Informationen gegeben.

Primär würde ich mit dem Informatikstudium gern zwei Ziele verfolgen: Erstens möchte ich mir - auch wenn es jetzt total doof klingt - Zeit verschaffen bezügl. der anspruchsvollen Mappen, die in Animationsstudiengängen gefordert sind. Bevor ihr jetzt stöhnt und sagt "da kannste ja alles studieren oder einfach nix machen", lest einfach weiter, denn ich möchte diese Zeit natürlich nicht "verlieren", sondern darin etwas sinnvolles tun/lernen, was ich später als 3d-Animator brauchen kann. Da ich sowieso auch sehr Programmierungs- und Computerbegeistert bin, lag da Informatik natürlich nahe. Professionelle Shader (Oberflächenstrukturen) werden in der 3d Animation z.B. auch programmiert, sodass das ganze eigentlich schon Sinn macht.

Wegen Bachelor mach ich mir übrigens weniger sorgen: Wenn es klappt, könnte ich evtl. Animation in Amerika studieren, dort gibt es sogar Studiengänge, die nur ein jahr dauern. Wenn nicht bietet die Filmakademie Ludwigsburg sowas wie einen "Master" für Informatik studenten, die dann Technical Director werden.

Ich erwarte nun natürlich nicht, dass ich im Informatikstudium Shader programmieren lerne (obwohl das natürlich toll wäre ;) ), da das zu speziell ist - dazu verwendet man RenderMan u.ä. Sprachen. Aber die Grundlagen solcher grafisch orientierten Programmierung, mit etwas Glück vielleicht wirklich spezielle Grafikkartenprogrammierung, wären z.B. toll. Es würden mir prinzipiell auch die Grundlagen für die Programmierung solcher Art von "Programmen" reichen (wobei Shader nunmal keine Programme sind). OpenGL ist da aber zum Beispiel ein gern gesehenes Stichwort.

Nur damit das nicht ganz untergeht: C++ ist nun nichts nutzloses für mich, da in der Animation auch firmenintere Plugins geschrieben werden, die meist mit C++ umgesetzt werden. Python Scripts sind auch nützlich. MEL (Maya Embetted Language) ist wohl wieder zu speziell ;)

Es geht mir also darum, Richtung Grafik(karten)programmierung sowie Pluginprogrammierung zu lernen.

Es ist auch nicht so, dass ich blutiger Anfänger bin, aber Anfänger bin ich. Die Basics von C++ und ObjC kenne ich, wobei ich leider bisher immer Probleme hatte, mir sinnvolle, umsetzbare und trotzdem motivierende Projekte auszudenken. Ein einfacher Texteditor ist eben nicht motivierend, ein Officepaket zu komplex. Deshalb habe ich nur die Basics drauf. OOP Grundlagen habe ich auch ("was ist eine Klasse?", Vererbung und blabla), vom Model-Viewer-Controller Modell versteh ich aber noch wenig. Ist MVC eigentlich was allgemeines oder gilt das nur in der GUI-Programmierung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, du versteifst dich da zu sehr! Es ist sicherlich ein schönes Ziel, später in diesem Bereich tätig sein zu können, aber garantieren kann dir das niemand. Das Feld ist schwer beackert und dort arbeiten Jungens, die teilweise jetzt schon jünger sind als du (Ich gehe mal von 20 aus). Viele sind schon zu Schulzeiten für Firmen tätig und haben sich ihre ersten Meriten verdient. Versuche etwas zu finden, in dem du nicht nur 3D-Modelle programmierst. Das ist eher hohe Schule. Das soll dich jetzt nicht demotivieren, eher anspornen, etwas deinen Weitblick zu schulen.

Eine weitere Anmerkung sei mir noch gestattet: Dir geht es um 3D-Gestaltung. Bis du da eher Grafiker oder der technische Tüftler? Vielleicht findest du ja auch in anderen Bereichen deine Erfüllung! In deinem Alter solltest du dich noch nicht so streng festlegen. Die Ausrichtung zu wissen ist positiv. Schau dich um und mach Berufsberatungen mit. Gehe zu den Unis, den dortigen Fachschaften und unterhalte dich mit den Studenten! Das ist ein erster Schritt, deinen Weg zu finden.

Nachtrag: Ich spreche aus eigener Erfahrung aus meinen Studentenzeiten.
 
Hi,

Ich kann dir auch mal was dazu schreiben. Habe in Berlin erst an der FU Informatik dann geswicht zur Fhtw Medieninformatik studiert.
Und dort dann auch mit Bacheloer abgeschlossen. Also in den 6 Semestern lernt man viel Java und ein wenig C++ und halt paar Grundlagen übers Internet (Html,Flash,Netzwerk) und halt so Grundlagen wie nen Computer funktioniert (Aufbau,Funktion). Und dann gibts halt noch spannendere Themen, wie halt man lernt die Grundlagen von Bildbearbeitung und die Mathematik die dahinter steht. Also ganz Interessant, aber halt viel Informatik und wenig was mit Medien zu tun. Ab dem 4 Semester kommt dann halt OpenGL und Direct X ins Spiel. Da entwickelt man halt nen Simples Spielchen und lernt halt die Grundlagen kennen in einem Semester. Also viel hatte ich davon nicht.

Ich habe mich auch schon früh für Animation und 3d Art interessiert. Aber in Deutschland hab in nicht den richtigen Studiengang dafür gefunden. Hab mich nach dem Abschluss dann für nen Praktikum bei ner Werbefirma beworben die sich auf 3d Animation spezialisiert. Sehr aufschlussreich zu sehen, wie die Jungs in der Praxis arbeiten. Arbeite jetzt hier nebenbei und habe grade meinen Master of Arts an der UCLA abgeschlossen. Dort werden halt wirklich die Kurse angeboten, die dich Interessieren würden. Es gibt halt Kurse für Shader Programmierung, Gpu Coding etc oder Motion Capturing, 3d Modellierung etc. Und Dozenten sind halt Leute aus der Praxis (Nvidia,Pixar etc).

Also ich würde dir raten den Bachelor in trockener Informatik zu verbringen und dann den Master halt in dem Spezial Gebiet zu machen was du gerne machen würdest. Dann hat man ne gute Allgemein Bildung um das passende für sich zu finden. Der ganze Spaß hat zwar 5 Jahre gedauert, aber das war es Wert. Der Master hier in den USa ist halt sauteuer, aber mit nem Stipedium auch machbar. Ich weiß ja nicht, wie alt du bist. Aber mit etwa 25 ist man etwa durch, wenn man es wie ich gemacht hat. Ich habe hier aber Kollegen die sind schon mit 22 fertig und schon richtige Spezialisten.

So Long Greetz Swifty

ps.
Du kannst dir mal von meinem früheren Prof die Podcast bei itunes U anschauen. Da lernste die Grundlagen, von Bildbearbeitung und Bildoperatoren.
iTunes Store
 
In München an der LMU gibts auch den Studiengang Medieninformatik. Der Unterschied ist hier: Die LMU ist ne Uni, keine FH. Je nach dem was du halt möchtest. Medieninformatik ist an FH's meines Wissens nichts ungewöhnliches, an Unis gibts das aber nur ein paar Mal in Deutschland.

Ich kenn einen der das studiert und die haben schon solche Fächer. Der hatte z.B. mal ne Vorlesung 3D-Berechnungen und Animationen. was die da genau gemacht haben weiß ich zwar nicht, aber er musste mal so ne Animation mit Maya dafür entwerfen.
 
An der Otto-von-Guericke Universität gibts nen Studiengang der sich Computervisualistik nennt. Je nach Vertiefungsrichtung / Anwendungsfach lernst Du da neben den Grundlagen zum Thema Grafik auch etwas über Bildverarbeitung (speziell z.B. medizinische Bildverarbeitung), oder alternative Visualisierungsmethoden (Non Photorealistic Rendering war mal ein starkes Gebiet hier).
Kannst ja mal reinschauen:
http://www.cs.uni-magdeburg.de/star...nformationshomepage/studieren_an_der_fin.html
 
Es gibt an manchen Unis einen Studiengang der nennt sich Computervisualistik... Ich kenn den aus Koblenz, weiß aber nicht wie gut die Uni dort ist. Böse Zunge behaupten allerdings, dass man in Koblenz nur CV studiert, wenn man bei der Wirtschaftsinformatik nicht angenommen wird...

Aber soweit ich weiß macht man in CV viel mit 3D Zeug usw... Kannst dich bei denen ja mal genauer informieren....
 
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