[Lösung] macOS und rsync auf NAS (omv) und Finder per smb, Probleme

jteschner

jteschner

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Dies ist ein Follow-Up auf ein "Nebenthema" in einem anderen Thread bzgl. Homebrew & rsync. Nachzulesen ab hier.
Mit der Hoffnung, dass es dem ein oder anderen hilft.

Problem zusammengefasst:
Wenn ich unter macOS (Sonoma) per rsync eine Kopie meiner Daten auf mein NAS auf einen Share mache (unter Verwendung des rsync-server), dann kann ich manche kopierte Dateien/Ordner über den Finder (smb-share) auf meinem MBP nicht mehr löschen.
Löschen per Terminal und ssh auf das NAS (also Dateisystemebene) funktioniert aber problemlos mit gleichem User wie bei smb.

Mutmaßung:
Das muss was mit Zugriffsrechten zu tun haben bzw. der Samba-Konfiguration.

Analyse:
@lisanet hat sich meine Konfigurationen (Samba server, share) sowie die Dateisystemrechte auf macOS und korrespondierend auf dem NAS angeschaut und mir einige zusätzlichen sinnvollen Parameter für den Samba-Server und den Share gegeben (in der Hauptsache fruit-Parameter). Ebenfalls konnte ich einige Parameter in der Samba Konfig abschalten (Vererbung acl, Vererbung permissions, erweiterte Attribute, DOS Attribute).
Nur: das löste das ursprüngliche Problem leider nicht.

Letztendlich fanden wir heraus, dass es sich um ein Problem der unterschiedlichen Codepages macOS vs. Linux (bei mir Debian) handelt - denn es betraf nur Daten, die deutsche Umlaute im Namen hatten.

Lösung:
- auf dem MBP rsync auf eine aktuelle Version (3.xx) bringen (denn leider ist bekanntlich die von Apple mitgelieferte Version eine recht alte, die die Option --iconv nicht kennt)
- Dies habe ich über Homebrew erledigt.
- auf dem NAS im rsync-server (Module Konfig) die Option charset = utf-8 setzen
- bei der Verwendung von rsync unter macOS die Option --iconv=utf-8-mac mitgeben.
Beispielaufruf:
Code:
jt@MBP $>/opt/homebrew/bin/rsync -av --iconv=utf-8-mac --exclude=.DS_Store ./Downloads/ jt@omv.local::test/downloads

Soweit meine Tests bisher ergeben, kann ich damit parallel mit rsync und smb sauber arbeiten.
Allerdings: soweit ich weiß (man mag mich korrigieren) geht das nur mit einer aktuellen Version von rsync.
Mit der Apple-Version von rsync ist es eher ratsam, die Verwendung unter macOS von rsync und smb (per Finder) sauber zu trennen.
 
Super Beschreibung. Danke.

Rein zur Info:

Apple nutzt deswegen eine alte Version von rsync, da dies die letzte Version ist, welche unter der GPL 2 steht. rsync ab Version 3.0 steht unter der GPL version 3.

Die GPL 3 bestimmt unter anderem eine Freistellung von Patentklagen, die alle Lizenznehmer anderen zur Vefügung stellen müssen. Bei US-Recht könnte das bedeuten, dass Apple, sofern sie auch nur kleine Teile am Code anpassen, andere Nutzer freistellen müsste, weil irgendein Patent in rsync verletzt wurde, egal ob durch Apple oder andere. Übrigens: selbst der Linux-Kernel wurde bewusst nicht auf GPL 3 umgestellt und ist weiterhin GPL 2 only.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade gefunden, klasse Beschreibung. Vielen Dank an Euch für die guten Tipps.
An homebrew hatte ich mich noch nicht heran getraut, aber Fehler mit einem rsync-server (Ubuntu) hatte ich früher auch mal und meine Unternehmungen mangels Aufwand und Zeit gestoppt. Nun kann ich bei Gelegenheit - und wenn ich Zeit habe - weiter "wurschteln", um meine Konfiguration auf Raspberry Pi mit rsync|smb zu optimieren.
 
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